
Philipp Hochmair

Philipp Hochmair ist ein österreichischer Film-, Fernseh- und Theaterschauspieler. Er studierte Schauspiel am Max-Reinhardt-Seminar in Wien sowie am CNSAD in Paris (1993-1996). Neben seiner filmischen Arbeit ist er vor allem für seine Bühnenarbeit an nationalen und internationalen Theatern bekannt, wo er viele klassische Rollen in einem modernen „postdramatischen“ Stil übernommen hat, unter anderem Hamlet, Mephisto (Goethes Faust) und Werther (nach Goethes Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“).
Unter seinen vielen Rollen hat Hochmair mit dem Monolog „Jedermann Reloaded“ nach Hugo von Hofmannsthals Drama „Jedermann“ große Aufmerksamkeit erregt. In dieser One-Man-Show übernimmt er mehr als 20 Rollen, musikalisch unterstützt von der Rockband „Die Elektrohand Gottes“.
Er hat mit seinen Solo-Projekten („Jedermann Reloaded“, „Schiller Balladen Rave“, „Der Hagestolz“ u. a.) ein genreübergreifendes Musik-Theater-Format geschaffen, für das er 2024 mit dem Cross Over-Sonderpreis des Österreichischen Musiktheaterpreises gewürdigt wurde.
Sein spontanes Einspringen als Jedermann für den erkrankten Tobias Moretti bei den Salzburger Festspielen 2018 sorgte für Furore. Seit Sommer 2024 ist Philipp Hochmair sehr erfolgreich der neue „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen unter der Regie von Robert Carsen. Die Inszenierung feierte internationale Anerkennung.
Neben seiner Theaterkarriere verzeichnet er seit 2001 Erfolge im Kino in Oliver Hirschbiegels viel beachtetem Film „Das Experiment“ und im Fernsehen mit „Die Manns – Ein Jahrhundertroman“ von Heinrich Breloer. Weitere Engagements im Kino folgten u. a. in „Winterreise“ von Hans Steinbichler, „Glück gehabt“ von Peter Payer, um nur einige wenige zu nennen.
Für seine sensible und intensive Darstellung der männlichen Hauptrolle in „Kater“ von Händl Klaus erhielt er 2017 den Schauspielerpreis auf der Diagonale in Graz. Sein internationales Kinodebüt feierte Hochmair in der Produktion „Candelaria“ von J.H. Hinestroza, die 2016 in Kuba entstand.
Aus dem deutschen und österreichischen Fernsehen ist Philipp Hochmair spätestens seit dem großen Erfolg der Serie „Vorstadtweiber“ (2015 – 2021) nicht mehr wegzudenken, in der er über sechs Staffeln grandios einen zynischen homosexuellen Politiker verkörperte. In der dritten Staffel der hochgelobten ARD-Serie „Charité“ (2021) übernahm er die Rolle des österreichischen Gerichtsmediziners Professor Prokop und bewies hier erneut seine darstellerische Vielfalt.
Sein eigenes Format erhielt er 2018 mit der Krimireihe „Blind ermittelt“ mit bislang 13 Filmen, in der er als scharfsinniger, blinder Sonderermittler die Wiener Polizei unterstützt. Für diese Rolle gewann er bereits 2019 den Österreichischen Fernsehpreis ROMY.
Im ZDF-Historienfilm „Die Wannseekonferenz“ (2022) brilliert Philipp Hochmair in der Figur des SS-Obergruppenführers Reinhard Heydrich, dem Leiter der Wannseekonferenz. Für seine herausragende schauspielerische Leistung erhielt er im April 2022 seine zweite ROMY in der Kategorie Kino/TV-Film und wurde im April 2023 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet.
Im Frühjahr 2023 spielte Hochmair in dem Ehedrama „Kleine Eheverbrechen“ an der Seite von Emily Cox für das ZDF-Herzkino die Hauptrolle des Ehemanns Gilles Sobiri. Neben weiteren Filmprojekten stand Philipp Hochmair 2023 auch für die dystopische Sky-Serie „Helgoland 513“ unter der Regie von Robert Schwentke vor der Kamera, die von der UFA unter anderem in Hamburg, auf Sylt und Amrum produziert wurde.
Ein weiteres außergewöhnliches Projekt war die Dokumentation „Der Soldat Monika“, die in Österreich produziert wurde. Der Film zeigt den Werdegang einer transsexuellen Elite-Soldatin mit streitbarem Geist als szenisches Wechselspiel zwischen der realen Monika Donner und Hochmair, der als Schauspieler den Wandel vom Mann zur Frau darstellt.
Im selben Jahr erfolgten die Dreharbeiten zum Start der neuen österreichischen Fernsehreihe „Der Geier“, die im ZDF ausgestrahlt wird. Hier löst Hochmair in der Hauptrolle als erfolgreicher Pop-Musiker mysteriöse Kriminalfälle, die in Beziehung zu seinem früheren Leben als Kommissar stehen. In diesem hatte er im Zeugenschutzprogramm neue Identitäten erschaffen.
2024 setzte er seine internationale Filmkarriere mit der französischen Serie „Deep“ fort, in der er einen deutschen Nazi-General im Frankreich des Zweiten Weltkrieges spielt. Die Dreharbeiten unter der Regie von Aurélien Molas für die fiktive Action- und Abenteuerserie in s/w erfolgten auf Französisch.
Im Frühjahr 2025 fanden die Dreharbeiten zur Serie „Mozart/Mozart“ in Riga statt. Hier verkörpert Hochmair Kaiser Joseph II. Ab Mai entstand in der Nähe von Wien die TV-Komödie „Die letzte Walküre“ mit Maria Furtwängler und Adele Neuhauser. In diesem Film übernimmt Hochmair die Rolle eines skrupellosen Bauunternehmers.
Am 16. Juli 2025 erschien seine Biografie „Hochmair, wo bist du?“ im Brandstätter Verlag, die er zusammen mit der Autorin Katharina von der Leyen verfasst hat.
Fotos: ©Stephan Brückler, @Heike Blenk
Diskografie:
2003: „Werther!“ – nach Johann Wolfgang von Goethes Briefroman, Herzrasen Records
2004: „Der Prozess“ – nach Franz Kafka, Herzrasen Records
2005: „Amerika“ – nach Franz Kafka, Herzrasen Records
2008: „Lenz“ – nach Georg Büchner, Herzrasen Records
2018: „Jedermann Reloaded“ – nach Hugo von Hoffmansthal, Hoanzl
2019: „Jedermann Razelli RMX“, Razelli Records
2021: „Schiller Balladen Rave“, Hoanzl
2023: „Der Hagestolz“ – von Adalbert Stifter, Hoanzl
















Lesung & Performance
„Hochmair, wo bist Du?“
(Brandstätter Verlag) – Exklusive Buchpremiere & Performance
Di. 14.10.25 Hamburg, Thalia Theater (Harbour Front Literaturfestival)