Charly Hübner, Caren Miosga
Uwe Johnson
Jahrestage – aus dem Leben von Gesine Cresspahl
Eine Vorführung
mit Charly Hübner und Caren Miosga
Klavier: Ninon Gloger
Textmontage/Regie: Wolfgang Stockmann
Tag für Tag, über ein Jahr hinweg, erzählt Gesine Cresspahl ihrer zehnjährigen Tochter Marie aus der eigenen Familiengeschichte. Das Leben in Mecklenburg in der Weimarer Republik, während der Herrschaft der Nazis, in der sich anschließenden sowjetischen Besatzungszone und den ersten Jahren in der DDR.
Zugleich schildert der Roman im Epochejahr 1967/1968 das alltägliche Leben von Mutter und Tochter in der Metropole New York, wohin sie in den 50iger Jahren ausgewandert sind.
Uwe Johnson entfaltet in »Jahrestage« ein einzigartiges Panorama deutscher Geschichte im 20. Jahrhundert – eine »Lese-Weltreise« in die bewegte New Yorker Gegenwart des Jahres 1968 und zugleich in die Geschichte einer deutschen Familie in der fiktiven Kleinstadt Jerichow in Mecklenburg.
Die Vorführung mit Caren Miosga und Charly Hübner, Musik/Klavier Ninon Gloger, ist eine Reise durch den Erzählstrom des 1.875 Seiten umfassenden Romans und zeigt exemplarisch Figuren, Episoden, Gespräche, Erinnerungen, Berichte sowie Zeitungsmeldungen der New York Times und Alltagsereignisse der Jahre 1967/1968 in New York inmitten von Vietnamkriegs- und Studentenprotesten und den Vorbereitungen des Einmarsches der sowjetischen Truppen in die C.S.S.R.
Spannend, unterhaltsam, berührend und gesellschaftspolitisch aktuell.
Aufführungsdauer: 90 Minuten ohne Pause
Pressestimmen:
“Nicht der gefällige Konsum eines Klassikers, sondern die Auseinandersetzung mit einem sperrigen Großwerk. Diese verdienstvolle Hörbuch-Edition stellt es auf den Prüfstand. Charly Hübner ist eine Idealbesetzung.“
FAZ
“Die routinierte Ex-Moderatorin der Tagesthemen trägt nicht neutralprofessionell vor, sondern lässt Gefühle durchscheinen. Das ergibt einen warmen, freundlichen Ton, der dem Ohr schmeichelt. Charly Hübner liest mit klarer, kraftvoller und lebendiger Stimme. Eine Meisterleistung – und ein Hörbuch-Felsen für die Ewigkeit.“
Münchner Merkur
„Sehr persönliche Momente und Gänsehaut – ein starkes Experiment.“
NDR
Die einfühlsame, auch gestalterisch berührende Präsenz von Caren Miosga und die Schauspielerische Klasse von Charly Hübner, der überdies famos den mecklenburgischen Hintergrund zum klingen bringt, vereinen sich mit dem musikalischen Drive von Pianistin Ninon Gloger zu einem Abend, der dem Johnson’schen Jahrhundertwerk so manchen Wieder- und Neu-Leser bescheren kann.
Nordkurier
Caren Miosga
Die deutsche TV-Journalistin und Moderatorin wuchs in der niedersächsischen Kleinstadt Ilsede auf und machte dort Abitur. Nach der Schule zog sie zum Studium der Geschichte und der Slawistik nach Hamburg. Nach dem Studium arbeitete Miosga als Radio-Moderatorin bei Sendern in der Region, u.a. bei Radio Schleswig-Holstein und Radio Hamburg.
1999 wechselte Miosga zum Fernsehen, moderierte das Kulturjournal im NDR, ab 2003 das Medienmagazin “Zapp”. Ab 2006 moderierte sie in der ARD das Kulturmagazin “ttt – titel, thesen, temperamente” und wechselte 2007 schließlich zu den “Tagesthemen”. Dort moderiert Miosga im wöchentlichen Wechsel mit Ingo Zamperoni.
2017 erhielt Miosga neben ZDF-Kollegin Marietta Slomka und RTL-Kollege Peter Kloeppel die Goldene Kamera in der Kategorie “Beste Information”. 2021 folgte eine Auszeichnung mit dem Adolph-Grimme-Preis.
Charly Hübner
wurde in Neustrelitz/ Mecklenburg geboren, studierte an der HfS „Ernst Busch“ Berlin Schauspiel und spielte an diversen Bühnen des Landes – darunter die Schaubühne Berlin, die Städtischen Bühnen Frankfurt a.M., das TAT Frankfurt a.M., das Schauspielhaus Zürich, das Schauspiel Köln und zuletzt am Deutschen Schauspielhaus Hamburg.
Seit 20 Jahren wirkt er in über 100 Film- und TV-Produktionen mit, darunter 24 Filme in der TV-Reihe „Polizeiruf 110 Rostock“, 5 Staffeln „Ladykracher“, TV-Produktionen wie „Unterleuten“, „Hausen“ oder „Bornholmer Strasse“ und in den Kinofilmen „Das Leben der Anderen“, „Krabat“, „Bibi und Tina“, „Junges Licht“, „Magical Mystery – oder die Rückkehr des Karl Schmidt“, „3 Tage in Quiberon“, „Rabiye Kurnaz gegen George Bush“, „Mittagsstunde und „Stille Trabanten“.
Er wurde mit der Goldenen Kamera, dem Bayerischen Fernsehpreis, dem Adolph-Grimme-Preis, dem Deutschen Fernsehpreis, dem Ernst-Lubitsch-Preis und dem Gertrude-Eysoldt-Ring geehrt. Erstmals Regie führte er bei der ARD-Dokumentation „16 x Deutschland – Mecklenburg/Vorpommern“. Sein Kino-Dokumentarfilm „Wildes Herz“ über die Band ‚Feine Sahne Fischfilet‘ wurde zahlreich geehrt, unter anderem mit dem Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts des DOK Leipzig, dem Preis für den besten Dokumentarfilm beim Bolzano Filmfestival Bozen und dem DEFA-Förderpreis des DOK Leipzig. Zuletzt inszenierte er den KinoFilm „Sophia, der Tod und ich“ nach dem Roman von Thees Uhlmann, der 2023 in die Kinos kommen wird.
Ninon Gloger,
Pianistin, begeistert sich für Musik und musikalische Projekte in vielerlei Gestalt. Nach ihrem klassischen Klavierstudium in Stuttgart, Winterthur, Lübeck und in Leuven/Belgien erhielt sie Impulse in Meisterkursen mit George Crumb, Elisabeth Leonskaja, Konrad Richter und Walter Levin. Sie tritt regelmäßig u.a. bei Festivals wie dem Ultraschall Festival Berlin, Eclat Stuttgart, Poznan Spring Festival, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern und dem Schleswig-Holstein Musikfestival auf. Ihr Interesse gilt neben der Kammermusik insbesondere der Neuen Musik. Mit ihrer Formation ¸,‚Triologue’ hat sie mit Eigenkompositionen und Musik im Bereich Jazz/World/Avantgarde etliche Auszeichnungen erlangt und trat beim »Jazz Baltica«-Festival auf.
Ninon Gloger ist als Dozentin für Klavier an der Musikhochschule Lübeck tätig.
Uwe Johnson
wurde am 20. Juli 1934 in Kammin (Pommern), dem heutigen Kamien Pomorski, geboren und starb am 22. oder 23. Februar 1984 in Sheerness-on-Sea. 1945 floh er mit seiner Mutter und seiner Schwester zunächst nach Recknitz, dann nach Güstrow in Mecklenburg. Sein Vater wurde von der Roten Armee interniert und 1948 für tot erklärt. 1953 schrieb er sich an der Universität Leipzig als Germanistikstudent ein und legte sein Diplom über Ernst Barlachs »Der gestohlene Mond« ab. Bereits während des Studiums begann er mit der Niederschrift des Romans »Ingrid Babendererde«. Reifeprüfung 1953. Er bot ihn 1956 verschiedenen Verlagen der DDR an, die eine Publikation ablehnten. 1957 lehnte auch Peter Suhrkamp die Veröffentlichung ab. Der Roman wurde erst nach dem Tode von Uwe Johnson veröffentlicht. Der erste veröffentlichte Roman von Uwe Johnson ist »Mutmassungen über Jakob«. Von 1966 – 1968 lebte Uwe Johnson in New York. Das erste Jahr dort arbeitete er als Schulbuch-Lektor, das zweite wurde durch ein Stipendium finanziert. Am 29. Januar 1968 schrieb er in New York die ersten Zeilen der »Jahrestage. Aus dem Leben von Gesine Cresspahl« nieder. Deren erste ›Lieferung‹ erschien 1970. Die Teile zwei und drei schlossen sich 1971 und 1973 an. 1974 zog Uwe Johnson nach Sheerness-on Sea in der englischen Grafschaft Kent an der Themsemündung. Dort begann er unter einer Schreibblockade zu leiden, weshalb der letzte Teil der Jahrestage erst 1983 erscheinen konnte. 1979 war Uwe Johnson Gastdozent für Poetik an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt. Ein Jahr später erschienen seine Vorlesungen unter dem Titel Begleitumstände. Sein Nachlass befindet sich im Uwe Johnson-Archiv an der Universität Rostock.
Fotos:
© stueckwerke@diekulturfirma.de
© Kerstin Schomburg
Szenische Lesung
mit Ninon Gloger (Klavier)
Jahrestage – aus dem Leben von Gesine Cresspahl (Uwe Johnson)
Eine Vorführung, Regie & Textmontage: Wolfgang Stockmann
Di. 3.9.24 Oldenburg, Staatstheater
Mi. 4.9.24 Erfurt, Theater
Sa. 19.10.24 Frankfurt, HR Sendesaal
Verleihung Auszeichnung „Hörbuch des Jahres“ im Rahmen der ARD-Hörbuchnacht.
(Booking: Rüdiger Ladwig
Mail: ladwig@trocadero-home.com)